Selbstverbindung in Systemischen Aufstellungen

Selbstverbindung bezeichnet den Zustand, in dem eine Person mit ihrem Eigenen verbunden ist. Dies umfasst die Verbindung zu den eigenen authentischen Bedürfnissen, Wünschen, Gefühlen, Gedanken, Erinnerungen und Überzeugungen.

 

Die Selbstverbindung ist ein zentrales Konzept, insbesondere im Rahmen der von Dr. Ero Langlotz entwickelten Methode der Systemischen Selbst-Integration®

Merkmale und Voraussetzungen der Selbstverbindung

1. Das Selbst als Ressource: Das wahre Selbst wird als der eigentliche, unverwechselbare Wesenskern einer Person verstanden. Es ist eine unverlierbare und unzerstörbare Ressource, die zur Grundausstattung eines jeden Individuums gehört und ein Geschenk der Natur ist. Dieses Potenzial muss jedoch oft erst geweckt oder wiedergefunden werden

 

2. Verbindung zum Eigenen und Würde: Selbstverbindung beinhaltet das Bewusstsein eines intrinsischen Selbstwerts und einer Würde, die aus der Person selbst heraus entsteht und nicht von Leistung oder der Meinung anderer abhängt. Wenn Selbstverbindung gelingt, wird es unwichtig, was man leistet oder was andere denken

 

3. Abgrenzung und Autonomie: Um mit sich selbst verbunden zu sein, ist es erforderlich, den eigenen Raum zu erkennen und in Besitz zu nehmen. Selbstverbindung ist ein Aspekt der Autonomie und ermöglicht Selbstbestimmung, da man sich nach den eigenen Wahrnehmungen, Gefühlen und Impulsen orientieren kann.

 

Blockaden der Selbstverbindung

Die Verbindung zum Selbst kann durch frühe traumatische Erfahrungen verloren oder blockiert werden.

 

  • Symbiose-Muster: Bei Klienten, die in einem Symbiose-Muster feststecken, ist die Verbindung zum Selbst stark eingeschränkt oder fehlt. Das Dilemma besteht darin, dass sie in der Nähe zum Gegenüber ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse nicht spüren können und sich daher anpassen.
  • Fremdbesetzung (Introjektion/Trojaner): Eine Blockade entsteht, wenn der eigene Raum von einer fremden Person oder fremden Themen (Introjekt) bestimmt oder besetzt wird, oft am Platz des eigenen Selbst. In dieser Verwirrung fühlt man sich ohne den anderen nicht vollständig. Man ist dann nicht Kapitän auf dem eigenen Boot